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Wie kannst du einen Ratgeber schreiben, der die Bedürfnisse einer bestimmten Zielgruppe erfüllt, geschickt aufgebaut ist und sich gefällig liest? Wir versammeln einige Tipps in diesem, du weißt schon, Ratgeber.

Ratgeber schreiben – darauf kommt es an.

Erfolgreich Ratgeber schreiben (Bild: vladvel / Adobe Stock)

Das Thema: worüber einen Ratgeber schreiben?

Die erste und offensichtlichste Frage gilt der Wahl deiner Ratgeber-Themen. Das Schöne: Wenn du einen Ratgeber schreiben möchtest, sind dir thematisch keine Grenzen gesetzt. Ratgeber widmen sich jedem nur denkbaren, noch so nischigen Hobby, Produkt oder Thema. Auch formal bist du recht frei und kannst dich in puncto Aufbau sowie Stil austoben – Hauptsache, dein Ratgeber ist online oder im Print fundiert, hilfreich und nützlich.

Allerdings gibt es im World Wide Web zu fast allem schon entsprechende Ratgeber. Es ist also gar nicht so einfach, ein innovatives Thema zu finden und es dann in angemessener Tiefe zu behandeln – immerhin sind seriöse Recherchequellen für Special-Interest-Gebiete rar gesät. Findest du allerdings deine Nische, die noch nicht mit Unmengen von Ratgebern unterfüttert ist, kannst du auf eine kleine, dafür umso dankbarere Community von Leser:innen zählen.

Alternativ bereitest du ein bekanntes, lang und breit „beratgebertes“ Thema noch einmal auf – wenn du es aus neuem Ansatz heraus angehst! Schreibe deinen Ratgeber beispielsweise

  • aus einer frischen Perspektive,
  • mit anderem Schwerpunkt oder
  • einfach verständlicher und zugänglicher für die Nutzer:innen als die Konkurrenz.

Machst du dir einen Namen als Verfasser von klar geschriebenen, motivierenden sowie anwendbaren Ratgebern, sicherst du dir eine dankbare Zielgruppe.

Ratgeber schreiben: clevere Tools zum Entdecken weiterer Ratgeber-Themen

Was deine Zielgruppe im Detail interessiert, findest du auf verschiedenen Wegen heraus. Zunächst kannst du dich in sozialen Netzwerken und Community-Foren umhören. Dort erfährst du aus erster Hand,

  • was deine potenziellen Leser:innen umtreibt,
  • warum es sie umtreibt,
  • wie es sich auf ihr Leben auswirkt,
  • wie sie darüber sprechen,
  • welchen Wissensstand sie haben und
  • was sie sich wünschen würden, um ihren Problemen abzuhelfen.

Außerdem ist Google Suggest ein dankbares Tool zum Entdecken von Ratgeber-Themen. Behandelt dein Ratgeber etwa Fragen rund um die „vegetarische Ernährung“, dann gib den Begriff einfach in die Suchleiste ein und prüfe, welche damit zusammenhängenden Suchanfragen dir Google vorschlägt. Darunter finden sich Keywords wie

  • „vegetarische Ernährung Schwangerschaft“,
  • „vegetarische Ernährung Kinder“ sowie
  • „vegetarische Ernährung Nachteile“.

Bingo! Drei kostbare Themenfelder, die für deine Zielgruppe hochinteressant sind – und deshalb in deinen Ratgeber gehören.

Die inhaltliche Tiefe: Schaffe echten Nutzen

Eine Grundvoraussetzung dafür, einen Ratgeber zu schreiben, ist tiefgründiges Wissen über dein Thema. Tatsächlich finden sich nämlich allzu oft Ratgeber, die

  • allgemein Bekanntes wiederkäuen,
  • Ungenauigkeiten enthalten,
  • sich in persönlichen Meinungen und Reflexionen verlieren oder
  • auf einer so oberflächlichen Ebene informieren, dass sie keinen Nutzen für die Leser:innen erbringen.

Dein Wissen über den Gegenstand, zu dem du einen Ratgeber schreiben möchtest, sollte fundiert und gründlich recherchiert sein.

Wichtig: Trage dein Fachwissen neutral beratend vor, ohne deiner Zielgruppe eigene ethische, politische oder gar werbende Botschaften aufzudrängen.

Du trittst in deinem Ratgeber als Fachperson auf, die ganz bestimmte Qualifikationen besitzt. Indem du einen Ratgeber schreibst, qualifizierst du deine Leser:innen dazu, deine Kenntnisse selbst anzuwenden. Nur so kreierst du mit deinem Ratgeber einen Nutzen für deine Zielgruppe – und das allein ist es, was deinem Ratgeber seine Existenzberechtigung verschafft.

Die angemessene Länge: Wie viel in einem Ratgeber schreiben?

Mit der grenzenlosen Freiheit bei der Themenfindung geht eine Schwierigkeit einher: Du musst umso bewusster selbst inhaltliche Grenzen setzen. Natürlich weißt du, worin du Expert:in bist und worüber du ausführlich referieren kannst. Aber wie viel davon solltest du in deinen Ratgeber packen?

Häufig ist weniger mehr. Dein Ratgeber darf die Leser:innen nicht mit Informationen erschlagen. Stell dir deine Zielgruppe als Besucher:innen in einer fremden Stadt vor. Wenn dein Ratgeber so vollgestopft wie ein hundertseitiger Stadtführer ist, haben deine Tourist:innen zwar vermeintlich alle Infos, die sie für den Stadtbesuch jemals brauchen könnten. Doch letztlich wären sie mit so einem Ungetüm schlicht überfordert und müssten sich mühsam orientieren.

Darum sollte dein Ratgeber eher wie ein schlankes Navigationsgerät sein, welches präzise ans gewünschte Ziel führt. Einen Ratgeber zu schreiben, bedeutet, einen Gebrauchstext zu schreiben, und als solchen benutzt deine Zielgruppe ihn auch. Also mach es ihr möglichst leicht!

Übrigens: Die Selbstbeschränkung aufs Wesentliche lässt dir die Option, dein Thema in weiteren Ratgeber-Texten auszuloten. Versiehst du die Beiträge obendrein mit internen Verlinkungen zueinander, finden auch Suchmaschinen wie Google das super und lassen deine Ratgeber online besser ranken.

Der Aufbau: So hältst du das Interesse wach

Stelle zentrale Informationen an den Anfang deines Textes. Versuche auf keinen Fall, Verweildauer auf einer Website zu schinden, indem du wichtige Aussagen weiter hinten im Text verbirgst. Leser:innen springen direkt wieder ab, noch bevor du deine wortreiche Eröffnungszeremonie beenden konntest.

Du kennst das vielleicht aus YouTube-Videos: Viele ködern mit einer interessanten Überschrift, einem genialen Tipp oder einer provokativen These, gepaart mit einem vielsagenden Thumbnail. Klickst du das Video an, hörst du dem Creator dann erstmal minutenlang dabei zu, wie er sich selbst vorstellt, Allgemeinplätze zum Thema breittritt oder das x-te Beispiel für seine Problemstellung referiert. Und irgendwann kommt er dann endlich auf die versprochene Lösung zu sprechen.

Besser, weil zielgruppenorientierter, gehst du folgendermaßen vor, wenn du einen Ratgeber schreiben willst:

  • Kein langes Vorgeplänkel: Lass innerhalb der ersten Sätze deutlich werden, dass du wissenswerte Infos zu bieten hast und den Leser:innen gibst, was sie suchen.
  • Voller Überblick: Strukturiere deinen Ratgeber nachvollziehbar mit aussagekräftigen Überschriften. So gibst du Leser:innen die Möglichkeit, direkt zu den Abschnitten zu springen, die sie am meisten interessieren.
  • Keine Umwege: Thematische Exkurse sind zwar häufig gern gesehen, allerdings dürfen sie nicht den flotten Start ins Thema ausbremsen. Gewinne erst deine Leser:innen durch Kompetenz und Prägnanz, danach kannst du ihnen Zusatzinfos schmackhaft machen.
Tipp: Formuliere in Webtexten einige für das Thema zentrale Fragen und markiere sie als H2- oder H3-Überschrift. Beantworte diese im Absatz darunter in circa 60 bis 100 Wörtern präzise. Der Grund: Besonders hilfreiche Frage-Antwort-Abschnitte nutzt Google gern als Snippet, um sie direkt auf seinen SERPs auszuspielen – potenzielles SEO-Gold für deinen Ratgeber!

Der Stil: Sprich die Sprache deiner Zielgruppe

Um einen guten Ratgeber zu schreiben, musst du nicht nur geballtes Fachwissen raushauen, sondern das auch auf die richtige Art und Weise tun. Denke und fühle dich in deine Zielgruppe hinein. Überlege also, welche Informationen deine Zielgruppe braucht und wie sie diese Informationen wohl am besten verstehen wird.

In verschiedenen Fachrichtungen und Berufsgruppen unterscheiden sich die Tonalitäten deutlich für voneinander.

  • Einen Ratgeber für handwerkliche Themen kennzeichnet typischerweise ein sachlicher, knapper Stil in kurzen Sätzen, eventuell kombiniert mit Checklisten. Denn wie würdest du als Handwerker:in mit anderen Handwerker:innen sprechen, wenn Du ihnen etwas erklärst? Klare Ansagen, verständliche Schritte, bildliche Beschreibungen.
  • Einen Ratgeber über soziale und psychologische Belange, zum Beispiel Kindererziehung oder Paarbeziehungen, prägt eher ein empathischer, abwägender Stil. Die Sätze werden dadurch mitunter etwas länger, vielleicht auch gepaart mit Rückfragen an die Leser:innen. Denn wie würdest du mit Hilfesuchenden über Fragen sprechen, die mit einer gewissen Emotionalität verbunden sind? Einfühlsam, nachvollziehbar und umsichtig.

Der richtige Anspruch: Nicht verkomplizieren, nicht zu stark vereinfachen

Sei dir der Funktion deines Ratgebers genau bewusst. Sein Nutzen für die Leser:innen steht über allem. Deine Leser:innen haben ein Problem, das sie lösen möchten. Du befähigst sie dazu, dieses Problem zu lösen. Punkt.

  • Versuche nicht, dich selbst möglichst vorteilhaft zu verkaufen oder den Wert deines Rates künstlich zu erhöhen. Stell das Problem also nicht schwieriger dar, als es eigentlich ist. Du beeindruckst so niemanden mit deiner Kompetenz, sondern verjagst einfach nur Menschen, die auf der Suche nach Klarheit waren.
  • Vereinfache andererseits dein Thema nicht so stark, dass es an Oberflächlichkeit grenzt oder so viel Interpretationsspielraum lässt, dass deine Leser:innen ratlos zurückbleiben.
  • Behalte stattdessen mit jedem Wort deine Zielgruppe im Auge: Verstehen die Leser:innen diesen Satz? Brauchen sie diesen Satz, diesen Absatz? Trägt er zur Beschreibung und Lösung des Problems bei?
  • Vermeide Fremdwörter, wenn es geht. Ausnahmen sind Begriffe, welche im Sprachgebrauch deiner Zielgruppe allgemein bekannt und unumgänglich sind.
  • Auch in Ratgebern für ein einschlägig gebildetes Publikum schadet es nicht, Fremdwörter bei Erstnennung zu erklären. So ermöglichst du es auch Einsteigern, dir zu folgen.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf wird jeder Absatz deines Ratgebers beim Schreiben geradezu magnetisch auf das übergeordnete Ziel ausgerichtet sein: die Information und Qualifikation deiner Leser:innen.

Die richtige Ansprache: Ratgeber schreiben und „mitmachen lassen“

Zum Schluss noch zwei Tipps, mit denen du deinen Ratgebern den letzten Schliff geben kannst. Hole deine Leser:innen ins Boot: Formuliere so, dass du sie zum Mitdenken und „Mitmachen“ motivierst.

  • Wo es sich anbietet, kannst du eigene Erfahrungen, persönliches Scheitern oder Neuversuchen einfließen lassen. Dadurch regst du einen gedanklichen „Austausch“ mit deinen Leser:innen an.
  • Anschauliche Beispiele machen es leichter, theoretische Gedankengänge nachzuvollziehen. Sie ermöglichen es deinen Leser:innen, dir „über die Schulter zu schauen“ und das „Gesehene“ für sich selbst in anderen Situationen anzuwenden.

Fazit: Ratgeber sind Gebrauchstexte

So, hast du dir alle Ratschläge fürs Ratgeber-Schreiben gemerkt? Natürlich nicht, dafür ist dieser Ratgeber viel zu lang. Darum ist es eine dankbare Hilfe für deine Leser:innen, wenn du die wesentlichen Punkte deines Ratgebers in Checklisten zusammenfasst. Das kannst du immer mal wieder zwischendurch machen, ganz am Ende des Textes oder in Form eines Download-Links. Ungefähr so:

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