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Content-Marketing

Virale Memes lassen sich nicht planen – oder doch?

By 10. März 2016Januar 17th, 20242 Comments

Memes – sie sind mit Blick auf Social Media nicht mehr wegzudenken. Ob sich ein erfolgreiches Meme einfach kreieren lässt und welche Hürden grundsätzlich zu berücksichtigen sind, lesen Sie in diesem Beitrag.

Kurzweilige Unterhaltung? Ideal mit Memes!


Memes sind zu einem wichtigen Bestandteil des Internets geworden. Ganze Plattformen wie 9Gag oder 4Chan leben von Memes und allein die schiere Masse an bekannten und beliebten Internetphänomenen macht es unmöglich, jemals einen Gesamtüberblick über diese Content-Gattung zu haben. Die besten von Ihnen verbreiten sich rasend schnell – eben viral. Dies funktioniert klassischerweise dadurch, dass die Internetphänomene durch die Empfänger weitergesendet werden. Like and Share! Und welcher halbwegs regelmäßige Nutzer von Facebook, Instagram oder Twitter kennt sie nicht: Scumbag Steve, Bad Luck Brian oder Success Kid. Vielleicht nicht vom Namen her – aber jeder, der eines der Memes sieht, weiß sofort Bescheid. Bevor sich jedoch etwas über die Zielgruppen für Memes, über Tipps zur Erstellung und die rechtlichen Hürden sagen lässt, ist eine nähere Begriffsdefinition notwendig.

Was ist eigentlich ein Meme?

Grundsätzlich ist ein Meme eine Form von viralem Content im Internet. Der Online-Hype kann von Bild-, Ton- oder Videodateien ausgelöst werden, wobei sich Fotos mit Text, animierte GIFs und sehr kurze Clips als häufigste Form der Memes etabliert haben. Lustige Motive, Fotos von Promis oder von Tieren bilden die Grundlage eines Memes. Zusätzlich wird das Bild mit einem pointierten Spruch versehen – meist in der Schriftart Impact. Über die für Memes relevanten Plattformen wie eben das erwähnte 4Chan, Reddit oder 9Gag verbreitet sich das Meme zu einem Hype und wird im besten Fall aufgenommen und durch neue Sprüche zu einen wirklichen Trend. Grumpy Cat ist ein Paradebeispiel für den weltweiten Erfolg von Memes.

Grumpy Cat

Grumpy Cat – eigentlich Tardar Sauce – wurde 2012 in den USA geboren und leidet unter einem Gen-Defekt. Dadurch hat die Katze einen ganz speziellen Gesichtsausdruck, der sie weltweit berühmt machte. Als der Bruder der Katzenmama von Tardar Sauce ein Foto der Katze auf Reddit postete, nahm die Erfolgsgeschichte der Grumpy Cat Ihren Anfang. Seit 2013 ist Grumpy Cat eine eigene Marke und wurde im Jahr 2013 als Meme des Jahres ausgezeichnet. Die Katze hat einen eigenen Manager, es gibt massenweise Fan-Artikel und die Besitzerin wie auch ihr Bruder können von Merchandise, Lizenzen und öffentlichen Auftritten bei Foto-Terminen oder in TV-Shows gut leben.

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Geschichte des Memes

Der Ursprung der Memes liegt wie bei vielen anderen Formaten auch in der langen Tradition mündlicher sowie schriftlicher Überlieferungen. Grundsätzlich basiert ein Meme auf kurzweiligem Humor, der bei Witzen seit jeher bestens funktioniert. Für Memes wurde dies in die digitale Sphäre übertragen. Bereits in den 70er und 80er Jahren entstand für Usenet und Mailbox- sowie Bulletin Board-Systeme eine Art Kunstrichtung, bei der aus Zahlen und Symbolen Tiere oder Bilder gestaltet wurden. Von da aus ging es in den Neunzigern ins Internet und damit gab es eine größere und steigende Verbreitung von Memes. Gerade in Foren und auf privaten Websites wurden in den USA häufig Fotos von Stars genommen und mit lustigen Sprüchen versehen.

Ab den 2000ern entstanden vermehrt spezifische kleine Meme-Ökosysteme in Multimedia-Foren wie beispielsweise 2channel (2ch). Zu dieser Zeit waren bei uns SMS in Mode. Mit Zeichen und Symbolen erstellte Grafiken wurden wie wild rumgeschickt. Katzen, Weihnachtsbäume oder andere humoristische Bilder verbreiteten sich viral – quasi ein Vorläufer des heutigen Meme-Hypes im Internet. Fotogalerien im Internet und die Gründung von 4chan im Jahr 2003 waren weitere Meilensteine für die heutige Allgegenwärtigkeit der Memes. Die Bandbreite heute ist riesig und erstreckt sich weit über die wirklich viralen, äußerst kurzweiligen Inhalte hinaus. Gerade in Verbindung mit 4chan oder ähnlichen Plattformen gibt es eine eigene Subkultur der Memes mit eindeutig pornographischen und rassistischen Inhalten.

Memes als Content-Format nutzen

Für Unternehmen, Blogger oder Privatpersonen lassen sich Memes grundsätzlich auf zwei unterschiedliche Wege nutzen. Eine verbreitete Variante ist die Individualisierung bestehender Memes mit eigenen Botschaften. Alternativ hat jedes Unternehmen oder jeder Blogger immer die Option, selbst Memes zu kreieren. Wenn bestehende Fotos beispielsweise übernommen werden, lässt sich von deren Bekanntheitsgrad profitieren, wenn sie passend zur Zielgruppe mit einer Pointe versehen werden. Wichtig dabei sind Überlegungen wie beispielsweise:

  1. Was bringen uns Memes?
  2. Welche Reichweite streben wir an?
  3. In welchem Umfang möchten wir Memes nutzen?
  4. Haben wir eine Zielgruppe für Memes?
  5. Gibt es rechtliche Hindernisse?


Vor allem der letzte Punkt ist in Deutschland eine knifflige Angelegenheit. Denn das Urheberrecht gilt auch für Memes – ganz gleich, ob es sich um Fotos, Bilder oder Clips handelt. Das reine Teilen ist bereits ein rechtlicher Graubereich. Die komplette Übernahme von Fotos ist ohne Lizenz oder Erlaubnis riskant. Auch wenn mutmaßlich die reale Zahl der Fälle mit juristischen Folgen in Deutschland gering ist, reduziert sich jedoch dadurch nicht das Risiko. Die eigene Erstellung eines Memes ist aufwendig, aber so ist man guten Gewissens auf der sicheren Seite.

Für welche Zielgruppe eignen sich Memes?

Die Zielgruppe für ein Meme ist ein junges Publikum, das online mit Memes sozialisiert ist. Also auf jeden Fall Digital Natives sowie regelmäßige Social-Media-Nutzer. Sie verstehen Memes ohne Probleme und sind in der Lage, deren Qualität einzuschätzen. Bei diesem Format gilt wie bei anderen auch, dass es a) gut sein und b) die Zielgruppe optimal erreichen muss. Ein nur selten gepflegter Kanal wie Facebook oder Pinterest sowie eine nur geringe Vernetzung mit Kunden oder Influencern reduziert deutlich den möglichen Erfolg von Memes. Es gibt Mittel und Wege, die Sichtbarkeit und Reichweite für Content zu erhöhen. Doch keiner davon lässt sich über Nacht erreichen und die Wahrscheinlichkeit, als Unternehmen mit einem Meme einen viralen Hit zu landen, ist gering. Was dennoch niemanden abschrecken sollte, dieses Format als Option für eigenen Content zu wählen. Es ist nicht aufwändig, bedarf nur etwas Kreativität und der Rest ist wie so vieles Trial and Error.

Was ist bei Memes zu beachten?

Bei Memes ist Kreativität das A und O. Kreativ sollten nicht nur Inhalt und Botschaft sein, sondern auch die Verbindung zum Unternehmen. Diese Verbindung sollte im besten Fall nicht platt mit einer Werbebotschaft versehen werden. Sich selbst, eine Branche oder ein Produkt mit einem Augenzwinkern zu präsentieren, ist immer eine gute Möglichkeit, das Unternehmen greifbar und erlebbar zu machen. Und vor allem: Ohne Werbebotschaften oder Kaufanreize schenken wir der Zielgruppe etwas zum Schmunzeln und unterstützen dadurch das Branding.

Klar, jedes Content-Format hat einen Zweck oder ein Ziel – so auch die Memes – aber es sind eher Formate, die sich über die strategische Ausrichtung von Social-Media-Marketing auszahlen. Relevant für Memes ist im Kern:

  • Aktualität – ein gegenwärtig trendendes Meme lässt sich am besten für eigene oder individualisierte Memes nutzen
  • Zielgruppenrelevanz – das Meme sollte in seiner Form für die Zielgruppe relevant und attraktiv sein
  • Meme vs. Unternehmen – das Meme sollte ohne große Argumentationsketten aufzumachen leicht zum eigenen Unternehmen mit den jeweiligen Werten, Inhalten etc. passen
  • Optimierung für Social Media – Berücksichtigung aller relevanter Merkmale wie Hashtags oder Formatgrößen


Einen ausführlichen Artikel, wie sich existierende Memes nutzen lassen, hat HubSpot im Jahr 2012 veröffentlicht. Und wie bei allen anderen Content-Formaten sollten auch Memes im Vorfeld genau geplant und im Rahmen der Veröffentlichung und danach adäquat promotet und geseedet werden. Auf Facebook lässt sich am Beispiel von Tattoofrei – Es ist schön, keine Tattoos zu haben sehr schön sehen, wie Memes regelmäßig zum Entertainment im Bereich Social Media eingesetzt werden.

Fazit

_FazitcatMemes haben sich etabliert und es spricht nichts dagegen, als Blogger oder Unternehmen selbst welche zu erstellen. Wirklich viral werden sie in der Regel nicht gehen. Daher ist der Begriff Meme in dieser Hinsicht eher mit einem lustigen Foto mit Text gleichzusetzen. Aber sie bereichern das Social-Media-Marketing mit kreativen Inhalten. Humor und ein Augenzwinkern sind die Vorzüge des Memes. Wenn, ja wenn, das Meme kreativ ist und zum Unternehmen oder zur Plattform passt.

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Join the discussion 2 Comments

  • Ralph sagt:

    Danke für diesen wunderbaren Artikel zu Memes. Dadurch konnte ich Anregungen finden und eine kleine Wissenslücke schließen 😉

    Beste Grüße

    Ralph

    • Carsten Weißmann sagt:

      Hallo Ralph,

      lieben Dank für Deinen Kommentar.

      Ja, ging mir bei der Recherche auch so. Und ich war und bin immer noch verwundert, dass dieser humoristische Trend noch nicht so richtig im deutschsprachugen Raum angekommen ist.

      Beste Grüße

      Carsten

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